Neuigkeiten aus der Automotive-Branche

Cybersecurity in der Automobilbranche: Vernetzte Fahrzeuge im Fadenkreuz

Die Automobilindustrie durchläuft aktuell eine tiefgreifende Transformation: Fahrzeuge werden zunehmend vernetzt, softwaregetrieben und damit Teil komplexer IT-Infrastrukturen. Ob Over-the-Air-Updates, Car-to-Cloud-Kommunikation oder autonomes Fahren – moderne Autos sind rollende Rechenzentren. Diese Vernetzung eröffnet neue Möglichkeiten, bringt aber auch erhebliche Risiken mit sich: Angriffe auf IT- und Netzwerksysteme in Fahrzeugen und Produktionsumgebungen können nicht nur Daten, sondern auch Menschenleben gefährden.

Warum Cybersecurity eine zentrale Herausforderung für die Automobilbranche ist
 

  • Sicherheitskritische Systeme: Fahrzeuge enthalten Steuergeräte (ECUs) für Bremsen, Lenkung und Antrieb – ein Angriff könnte direkt in die Fahrsicherheit eingreifen.
  • Hohe Vernetzung: Moderne Autos kommunizieren mit Cloud-Diensten, Werkstätten, Smart-City-Infrastrukturen und anderen Fahrzeugen. Jede Schnittstelle ist ein mögliches Einfallstor.
  • Wirtschaftliche Spionage: Forschungsdaten zu E-Mobilität, Batterietechnologien oder autonomen Fahrfunktionen sind ein attraktives Ziel für Angreifer.
  • Software als Differenzierungsmerkmal: Hersteller veröffentlichen regelmäßig neue Softwarefunktionen – Angreifer könnten diese manipulieren oder missbrauchen.

Beispiel: 2022 demonstrierten Sicherheitsforscher einen Angriff auf Tesla-Fahrzeuge, bei dem durch Schwachstellen im Bluetooth-Modul Türen geöffnet und das Auto gestartet werden konnte. Solche „Proof of Concepts“ zeigen, dass reale Angriffe keine Science-Fiction mehr sind.

 

Besondere Sicherheitsherausforderungen in der Automobilbranche
 

  • Lange Lebensdauer von Fahrzeugen: Fahrzeuge sind oft 10–20 Jahre im Einsatz – Sicherheitsupdates müssen über Jahrzehnte gewährleistet sein.
  • Legacy-Protokolle: Ältere Kommunikationsstandards wie CAN-Bus oder LIN sind nicht für moderne Cyberbedrohungen entwickelt worden.
  • Zuliefererketten: Ein modernes Fahrzeug besteht aus Hunderten von Komponenten unterschiedlicher Anbieter – jede Schwachstelle gefährdet das Gesamtsystem.
  • Regulatorische Unsicherheit: Internationale Standards für Automotive-Cybersecurity (ISO/SAE 21434, UNECE WP.29) befinden sich noch in der globalen Einführung.

 

Typische Schwachstellen in Fahrzeug- und Produktions-IT
 

  • Ungesicherte Over-the-Air-Update-Systeme
  • Unverschlüsselte Kommunikation zwischen Steuergeräten
  • Mangelhafte Zugriffskontrollen in Werkstatt- und Diagnosesystemen
  • Fehlende Sicherheitsüberwachung in Produktionsnetzwerken (OT/IT-Konvergenz)

 

Lösungsansätze: Cybersecurity by Design & Zero-Trust-Architekturen
 

Hersteller und Zulieferer müssen IT-Sicherheit als integralen Bestandteil der Fahrzeugentwicklung und -produktion verstehen.

Wichtige Maßnahmen:

  • Cybersecurity by Design: Sicherheitsmechanismen von Anfang an in Steuergeräte und Software einbauen.
  • Zero-Trust-Architekturen: Jeder Zugriff – ob im Fahrzeug oder in der Cloud – wird kontinuierlich überprüft und nicht automatisch vertraut.
  • Intrusion Detection in Fahrzeugnetzen: Anomalieerkennung im CAN- oder Ethernet-Verkehr zur Identifikation von Angriffen.
  • Langfristige Update-Strategien: Absicherung der Over-the-Air-Infrastruktur gegen Manipulation und Missbrauch.
  • Kooperationen mit Zulieferern: Einheitliche Sicherheitsstandards über die gesamte Lieferkette hinweg etablieren.

 

Vorteile für die Automobilindustrie
 

  • Erhöhte Fahrzeugsicherheit durch Schutz vor Angriffen auf Bremsen, Motor oder Sensoren
  • Schutz geistigen Eigentums wie Fahrassistenz-Algorithmen oder Batterieforschung
  • Vertrauen der Kunden in vernetzte Fahrzeuge und neue Mobilitätsdienste
  • Compliance mit internationalen Standards (z. B. ISO/SAE 21434, UNECE WP.29)

 

Sicherheit als kontinuierlicher Verbesserungsprozess
 

  • Regelmäßige Penetrationstests an Fahrzeug-IT und Produktionssystemen
  • Crypto-Agility für Fahrzeuge – Anpassungsfähigkeit an neue Kryptostandards
  • Aufbau von Security Operations Centers (SOC) für Automotive
  • Monitoring neuer Bedrohungen aus dem Bereich IoT und Automotive-Hacking
  • Schulungen für Ingenieure, Entwickler und Werkstattpersonal

 

Fazit: Cybersicherheit ist der Schlüssel zur Mobilität der Zukunft
 

Vernetzte Fahrzeuge sind die Basis für autonomes Fahren, digitale Mobilitätsdienste und Smart-City-Integration. Doch ohne robuste IT-Sicherheit droht ein massiver Vertrauensverlust – mit Risiken für Hersteller, Zulieferer und Nutzer. Die Automobilbranche muss Cybersecurity jetzt als strategische Kernkompetenz etablieren. Nur so bleibt sie zukunftsfähig.

 

Quellen: 
ISO/SAE 21434 – Road Vehicles Cybersecurity Standard
UNECE WP.29 – Cybersecurity and Software Updates Regulation
ENISA – Cybersecurity for Connected Cars
BSI – Sicherheit vernetzter Fahrzeuge
Gartner – Automotive Cybersecurity Trends
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