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Zero Trust in der Finanzbranche: Wie ZTNA sensible Daten schützt und Risiken minimiert
Viele Banken und Finanzdienstleister befinden sich mitten im digitalen Wandel – Remote Work, Cloud-Dienste und mobile Zugriffe gehören längst zum Alltag. Doch gerade in dieser hochregulierten Branche mit besonders sensiblen Daten sind klassische Zugriffskonzepte wie VPNs nicht mehr zeitgemäß. Zero Trust Network Access (ZTNA) bietet einen neuen Sicherheitsstandard, der auf Vertrauen verzichtet – und genau deshalb funktioniert.
Warum klassische Zugriffslösungen für Banken problematisch sind
- Offene Netzwerke durch VPNs: Viele Banken setzen weiterhin auf VPN-Zugänge, die nach dem Motto „einmal verbunden = voller Zugriff“ arbeiten. Kommt es hier zu einer Kompromittierung, ist der Schaden potenziell enorm.
- Fehlendes Kontextbewusstsein: Traditionelle Zugriffsmodelle berücksichtigen nicht, von wo oder von welchem Gerät auf ein System zugegriffen wird – ein großes Risiko in Zeiten von Bring Your Own Device (BYOD) und Remote Work.
- Regulatorischer Druck: Finanzinstitute stehen unter ständiger Aufsicht – durch BaFin, DSGVO oder internationale Standards wie PCI DSS. Der Schutz personenbezogener Daten und die Nachvollziehbarkeit aller Zugriffe sind Pflicht.
- Beispiel: Beim Capital One-Hack 2019 gelang es einer Angreiferin, über falsch konfigurierte Zugriffsrechte auf die AWS-Cloud-Umgebung zuzugreifen – über 100 Millionen Kundendaten waren betroffen.
ZTNA als Sicherheitsstrategie für Finanzunternehmen
Zero Trust Network Access (ZTNA) stellt sicher, dass jeder Zugriff einzeln geprüft, überwacht und nur bei Bedarf erlaubt wird – unabhängig davon, ob sich ein Benutzer innerhalb oder außerhalb des Netzwerks befindet.
Die wichtigsten Vorteile für Banken:
- Anwendungsbasierter Zugriff: Benutzer erhalten nur Zugriff auf explizit autorisierte Dienste – kein pauschaler Netzwerkzugang mehr.
- Starke Authentifizierung: Kombination aus MFA, Gerätezustand und Nutzeridentität.
- Transparente Protokollierung: Jeder Zugriff wird dokumentiert – essenziell für Auditierungen und regulatorische Anforderungen.
- Vermeidung von lateralem Movement: Angreifer können sich nicht mehr „seitlich“ im Netzwerk bewegen.
Wie NAC-Lösungen ZTNA in Banken ermöglichen
Network Access Control (NAC)-Lösungen wie ARP-GUARD von ISL sind ein essenzieller Bestandteil jeder Zero-Trust-Architektur. Sie identifizieren Geräte, prüfen Sicherheitsrichtlinien und setzen automatisch Maßnahmen bei Abweichungen um.
Konkret heißt das für Banken:
- Überblick über alle verbundenen Endpunkte – auch in heterogenen Netzwerken
- Durchsetzung granularer Zugriffsrichtlinien je nach Nutzer, Rolle und Endgerät
- Frühzeitige Erkennung von Anomalien und automatische Isolierung kompromittierter Systeme
Fazit und Ausblick
ZTNA ist keine Zukunftsvision mehr, sondern eine notwendige Realität für Banken, die ihre sensiblen Kundendaten aktiv schützen und regulatorische Anforderungen erfüllen wollen. In Kombination mit NAC-Systemen wie ARP-GUARD können Finanzinstitute gezielt Risiken reduzieren, Angriffsflächen minimieren und ihre Sicherheitsarchitektur zukunftssicher gestalten.
Quellen:
The Guardian, “Capital One data breach” (2019)
Gartner: “Market Guide for Zero Trust Network Access” (2023)
Forrester: “The Zero Trust eXtended Ecosystem” (2023)