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Ransomware im Einzelhandel – Warum präventive Sicherheitsstrategien jetzt entscheidend sind
Einzelhändler sind immer häufiger Ziel von Ransomware-Angriffen. Diese Schadsoftware verschlüsselt Systeme und fordert Lösegeld, um den Zugriff wiederherzustellen. Durch den hohen Zeitdruck im Handel – jeder Ausfall kostet Umsatz – sind Unternehmen besonders anfällig für Erpressungsversuche. Hinzu kommt die steigende Vernetzung von Filialen, Lagern und Online-Shops, wodurch Angreifer oft schnell große Teile der Infrastruktur lahmlegen können.
Warum klassische Schutzmaßnahmen nicht mehr ausreichen
- Hohe Abhängigkeit von IT-Systemen: Kassensysteme, Warenwirtschaft und Lieferketten sind komplett digitalisiert.
- Komplexe IT-Landschaften: POS-Geräte, Lager-Scanner, Self-Checkout-Kassen und IoT-Komponenten erhöhen die Angriffsfläche.
- Social Engineering: Mitarbeiter werden gezielt per Phishing attackiert, um Zugangsdaten zu stehlen.
- Datenwert: Kundendaten und Zahlungsinformationen sind für Cyberkriminelle besonders attraktiv.
Moderne Strategien gegen Ransomware im Handel
- Zero Trust Ansatz: Kein Nutzer oder Gerät gilt automatisch als vertrauenswürdig – jeder Zugriff wird geprüft.
- Regelmäßige Datensicherungen: Backups, die offline oder in isolierten Cloud-Umgebungen gespeichert sind, sichern Geschäftskontinuität.
- Segmentierung der Netzwerke: Kassen, Lager-IT und Bürosysteme sind voneinander getrennt, um die Ausbreitung von Schadsoftware zu verhindern.
- Schulung der Mitarbeitenden: Erkennen und Vermeiden von Phishing-Mails reduziert die Angriffsfläche erheblich.
Rolle von Network Access Control (NAC) in der Ransomware-Prävention
- Automatische Geräteerkennung: NAC erkennt jedes verbundene Gerät – auch private Mitarbeitergeräte – und prüft deren Sicherheitsstatus.
- Isolierung infizierter Systeme: Verdächtige Geräte können in Echtzeit vom restlichen Netzwerk getrennt werden.
- Zugriffsbeschränkungen nach Kontext: NAC erlaubt nur den Zugriff, der für die jeweilige Aufgabe notwendig ist.
- Integration mit Sicherheitslösungen: NAC ergänzt Firewalls, Endpoint-Protection und SIEM-Systeme optimal.
Fazit: Frühzeitige Prävention statt teurer Wiederherstellung
Im Einzelhandel kann ein einziger erfolgreicher Ransomware-Angriff Millionen kosten – nicht nur durch Lösegeldforderungen, sondern auch durch Umsatzausfälle und Reputationsschäden. Präventive Maßnahmen, kombiniert mit einer klaren Zero-Trust-Strategie und dem Einsatz von NAC, sind daher entscheidend, um Systeme zu schützen und die Geschäftskontinuität sicherzustellen.
Quellen:
Infosecurity Magazine: 58 % Anstieg der Ransomware-Angriffe im Einzelhandel im 2. Quartal 2025
ReliaQuest: 111 % Anstieg der Retail-Ransomware-Fälle im Jahresvergleich
Sophos: Durchschnittliche Wiederherstellungskosten im Einzelhandel 2024 bei 2,73 Mio. US-Dollar
Reuters / TechRadar / ITPro: Cyberangriff auf Marks & Spencer, Ausfälle bei Click-&-Collect, Schaden bis zu £ 300 Mio.
Gitnux & Cybereason: Phishing als Hauptursache für Ransomware im Einzelhandel
